4 erotische Weihnachts- und Adventsgeschichten rund um die (be)sinnlichste Zeit im Jahr
Ob beim vorweihnachtlichen Friseurbesuch, beim Aussuchen eines verführerischen Duftes oder beim Überzeugen der eigenen Verlobten von ihren Vorzügen ... folgen Sie Lilly Grünberg und lassen Sie sich von ihren Geschichten inspirieren.
Oder lassen Sie sich von Louise Laurent auf eine fantasievolle Reise mit einer bezaubernden Liebesgeschichte mitnehmen.
Zum Allein lesen, zum Zu-Zweit genießen ... oder zu dritt oder ...
Leseprobe
Louise Laurent: Beobachtet
-
Die tristen Konturen der Stadt verschwammen zu einem unscharfen Weiß. Wie kleine Wattebälle tanzten die Flocken durch die Luft und hüllten die Gestalt, die auf der anderen Straßenseite zwischen den blattlosen Büschen am Wegrand saß, mehr und mehr ein ...
-
... bis diese fast unsichtbar war. Seit Stunden waren Menschen an ihm vorbei gehastet, ohne ihn wahrzunehmen. Zu sehr waren sie in Eile, auf der Suche nach dem letzten Weihnachtsgeschenk.
Titus schüttelte sich und der Schnee fiel großflächig von ihm ab, was kaum einen optischen Unterschied machte, da auch sein Fell so gut wie weiß war. Wollweiß. Die Geduld und die Ruhe, mit der er so lange ausgeharrt hatte, war vorbei. Ein nervöses Kribbeln bemächtigte sich seines Körpers, ließ seine Vorderpfoten zucken und ein tiefes Knurren stahl sich aus seiner Kehle. Bald, sehr bald würde das Café schließen und dann kam es darauf an, ob er sich geschickt genug verhielt. Denn es zählte für ihn nur eines in dieser besonderen Nacht: ob er die Frau, die er schon seit Tagen beobachtete, heute würde erobern können.
Soeben öffnete sich die Tür des Ladens, der auf der anderen Straßenseite lag. Eines von vielen kleinen Geschäften, die gerade in der Vorweihnachtszeit durch ihre exklusiven Produkte das Interesse der Kunden erregten. Fröhlich schwatzend, einander umarmend und sich frohe Weihnachtsfeiertage wünschend, verabschiedeten sich die drei Frauen voneinander und Inhaberin Babs sah den beiden Bedienungen noch kurz hinterher.
Genau in diesem Augenblick gab Titus sich einen Ruck. Das Glück war mit ihm, denn die Straße war frei von Autos und er rannte schnell hinüber, um drüben zu sein, ehe die Tür sich schloss.
Babs drehte sich ab, um wieder hineinzugehen, da zögerte sie und in derselben Sekunde verlangsamte Titus seine Schritte und bemühte sich um einen unaufgeregten, normal wirkenden Trott. Als hätte er es gar nicht eilig und käme eher zufällig des Weges.
Ein Hauch von Wehmut lag auf ihren Gesichtszügen, als Babs sich ihm zuwandte und ihn erstaunt, aber nicht ängstlich, anschaute ...