Der Weihnachtsengel im Schaufenster
... und zwei weitere erotische Weihnachtsgeschichten.
Dabei kann Weihnachten wirklich ganz schön nerven!
Doch ab und zu - ganz selten - manchmal - werden Träume wahr. Auch die von einem wunderschönen Mädchen, das sich nicht nur verliebt, sondern auch noch auf dieselbe Art von Erotik steht, wie man selbst.
Deshalb – lassen Sie sich verzaubern von der besinnlichen (Vor)weihnachtszeit, in der auch die erotischsten Wünsche wahr werden können.
Leseprobe
Die Adventüberraschung: eine heiße Weihnachtsnovelle
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Gelangweilt und genervt schlenderte ich die von unzähligen geschmückten Tannenbäumen und Lichterketten illuminierte Fußgängerzone entlang. Mann, wann war denn diese verdammte Advents- und Weihnachtszeit endlich, endlich vorüber! Diese vielen vor Weihnachtsvorfreude und Glückseligkeit strahlenden Menschen widerten mich ebenso an wie die, die total unfröhlich und gestresst auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken durch die Geschäfte drängelten.
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Singles, Pärchen, Familien. Junge wie Alte – alle schienen sie ein gemeinsames Ziel zu haben und erwartungsvoll dem morgigen Tag und dem Fest entgegen zu fiebern. Geschenke, Fressorgien – Heiliger Abend!
Boah, diese kitschigen Schaufenster ... meine Augen ertrugen diese Mischung aus Kunstschnee, Weihnachtskugeln, künstlichen Geschenkpackungen, bunten Lichtern und Djingle-Bells-Gedudel keine Minute länger. Warum nur war ich Trottel ausgerechnet heute in die City gefahren? Ach ja, ein paar Filme kaufen, um die Feiertage besser herum zu bringen und aufkommende Langeweile zu bekämpfen. In der irrigen Meinung, am letzten Feierabend vor Heilig Abend könnte ich das in Ruhe. Pah! Man könnte meinen, in den Kaufhäusern wäre Winterschlussverkauf und die Ware fast umsonst, so ein Gedränge und Geschubse war überall.
Die Schaufensterpuppen zeichneten sich durch die üblichen glatten Gesichter aus, eingefroren und ausdruckslos. Ohne gefärbte Augen oder Lippen. Manche nahmen eine unnatürliche Pose ein, nur damit das Kleidungsstück möglichst herausragend gezeigt wurde. Würde es auch noch seinen Reiz entfalten, wenn Frau sich normal bewegte? Andere Puppen wirkten trotz der spärlichen Bekleidung so natürlich, dass sie mir fast lebendig vorkamen. Vielleicht lag der Grund in der Reizwäsche, die meine heimlichen Wünsche weckte. Wünsche nach einer liebevollen, hübschen, aber auch intelligenten Partnerin ... Insbesondere der Engel wirkte sehr lebensecht, der ein wenig verloren auf einem künstlichen Baumstamm saß, inmitten von Kunstschnee, Tannenzapfen und Plüschhasen. Es war die einzige Puppe, deren Augen und Lippen eingefärbt waren, was ihr im Kontrast zu den anderen Lebendigkeit verlieh.
Bedrückt und fast ein wenig verärgert, dass meine Stimmung nun noch mehr in den Keller gerutscht war, wendete ich mich ab zum Weitergehen, als mich eine Bewegung im Schaufenster innehalten ließ. Ein wenig fassungslos drehte ich meinen Kopf und starrte noch einmal in die Auslage. Hatte sich der Engel nicht gerade eben bewegt? Blödsinn, vor lauter Weihnachtsterror habe ich schon Halluzinationen, schimpfte ich mich im Stillen und klimperte ein paar Mal mit den Lidern, ehe ich erneut den Engel anblickte.
Aber da war es wieder. Ein leichtes Schwanken, ein Zittern der Flügel, und dann – ein Augenschlag. Und plötzlich hatte ich nicht mehr den Eindruck, dass der hübsche Engel in die Ferne schaute, sondern dass er mich ansah – und dass wir beide im selben Moment darüber erschraken.