Nikolaustag

erotische Weihnachtsgeschichten

Nikolaustag von Lilly Grünberg
Als seine Freundin den Heiratsplänen von Severin ausweicht, entschließt der sich dazu, ganz andere Seiten aufzuziehen. Denn eine unwillige Braut muss überzeugt werden - besonders, wenn sie auf dominantere Mittel steht.

Sexy Wintergirl von Sira Rabe
Als die junge Tina beim Einbruch erwischt wird, entscheidet sich ihr Opfer für eine ungewöhnliche Bestrafung. Doch kann er die Diebin zähmen oder hat sie längst etwas Wichtigeres gestohlen? Zum Beispiel sein Herz?

Beide Geschichten wurden bereits in der Anthologie »Kling, Glöckchen« (Elysion-Books) zusammen mit Geschichten anderer Autorinnen veröffentlicht.

63 Seiten
Elysion Books, 2018
ebook

Leseprobe
Nikolaustag

  • Eigentlich lief es zwischen ihr und Severin als Liebespaar großartig. So großartig im Vergleich mit anderen Pärchen aus dem Freundeskreis, dass Corinna manchmal ihr Glück nicht glauben mochte. Seit nun mehr drei Jahren waren sie beide ein Paar.

Erfahren Sie mehr ...
  • Als Severin sich nach nur einem Jahr anlässlich einer größeren Familienfeier mit Corinna verloben wollte und vor ihr auf die Knie sank, um ihr einen Antrag zu machen, sagte sie überwältigt vor Glück JA, ohne überhaupt darüber nachzudenken, was das bedeuten würde. Genau das aber war ein Problem. Corinna nahm das Thema Verlobung nicht ernst. Für sie war das eine altmodische, aber durchaus romantische Geste ihres Freundes, mit der er seine Liebe zu ihr öffentlich bekundete. Inklusive großem Blumenstrauß und exquisitem Verlobungsring. Mehr aber maß sie diesem Ereignis nicht bei. Sie dachte einfach nicht darüber nach und Severin wartete vergeblich darauf, dass sie den Hochzeitstermin und die Modalitäten ihrer Hochzeit besprachen.

    Dann kam der Abend, an welchem Severin sie zu einem besonderen Abendessen einlud. Er hatte ein kleines, geschmackvoll eingerichtetes Restaurant ausgesucht. Zarte Farben an den Wänden und warme, kräftigere als Akzente begünstigten eine romantische Stimmung. Die sanfte indirekte Beleuchtung wurde von vielen Teelichtern auf den Tischen und in den Fensternischen unterstützt. Auf ihrem Tisch stand eine Vase mit duftenden roten Rosen und sogar auf der Tischdecke waren Rosenblätter verteilt. Ganz Kavalier zog Severin für Corinna den Stuhl vom Tisch und wartete, bis sie Platz genommen hatte, ehe er selbst sich ihr gegenüber setzte.

    Der Abend verlief absolut harmonisch. Das Essen war köstlich, der Koch verstand sein Handwerk. Der zum Essen gereichte Rotwein entspannte, ohne ihren Kopf schwer werden zu lassen. Corinna fühlte sich im siebten Himmel. Längst hatte sie vergessen, dass sie immer noch nicht den Anlass für die Rosen und das tolle Essen kannte, als Severin plötzlich aufstand, eine Blüte aus dem Rosenstrauß zückte und mit dieser in der Hand neben ihrem Stuhl auf die Knie ging.

    Corinna erstarrte. Vor Verlegenheit schoss ihr spürbar Hitze ins Gesicht.
    „Liebe Corinna, du kannst dir sicherlich denken, warum ich dich hierher ausgeführt habe.“
    In ihrem Kopf war gerade große Leere eingezogen. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Ihr wurde heiß und schwindlig.
    „Deshalb mache ich es kurz. Wir haben das Zusammenleben lange genug getestet. Und ich möchte nichts mehr, als mein Leben mit dir zu verbringen. Deshalb komme ich gleich auf den Punkt und frage ich dich zum zweiten Mal: Willst du meine Frau werden?“

    Ein ganzer Schwung wirrer Gedanken raste ihr durch den Kopf. Aber sie war doch noch so jung! Vor einem Monat erst war sie vierundzwanzig geworden. Hatte sie überhaupt schon richtig gelebt oder würde sie etwas verpassen? War sie sich denn wirklich ganz sicher, dass Severin der Mann war, mit dem sie alt werden wollte? Das Gefühl der Panik breitete sich in ihrer Brust aus.

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